Impfungen

 

 

Die offiziellen Impfempfehlungen finden Sie in vielen anderen Sprachen unter https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/Impfkalender_mehrsprachig_Uebersicht_tab.html

Weitere Informationen in vielen anderen Sprachen unter https://www.mimi-bestellportal.de/shop/publikationen/schutzimpfungen/wegweiser-schutzimpfungen-2018-12/

 

Unser Merkblatt soll Ihrer Vorab-Information zum Thema Impfungen dienen.

 

Es wurde von uns zusammengestellt unter Beachtung des derzeit verfügbaren Wissensstandes und der aktuellen Impfempfehlungen für Deutschland (STIKO) (www.Stiko.de). Es soll Grundlage für ein Gespräch am Impftermin sein, bei dem Sie weitere Gelegenheit haben, Fragen zu stellen.

Zur Impfung sollte Ihr Kind gesund sein. Ein schon länger dauernder leichter Schnupfen oder Husten ist in der Regel jedoch kein Impfhindernis. Impfungen können problemlos verschoben werden (z.B. bei akuten Erkrankungen), ohne dass vorangegangene Impfungen verfallen; der vollständige Impfschutz verzögert sich dabei entsprechend. Der erreichbare Impfschutz liegt für die meisten Impfungen über 90 %. Eine Impfpflicht besteht in Deutschland bis auf Masern (beim Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen) nicht.

Nach allen Impfungen können gelegentlich Reaktionen wie Unruhe, Müdigkeit, seltener Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder grippeähnliche Symptome auftreten. Auch Schwellungen, Rötungen, Schmerzen oder Knötchenbildungen, sehr selten Abszeßbildungen an der Impfstelle kommen vor. Diese Symptome sind in der Regel kurzdauernd und harmlos und können falls nötig mit Fieberzäpfchen, kühlenden Umschlägen etc. gemildert werden. Da das Immunsystem wie bei normalen Infekten auch stimuliert wird, kann es sehr selten auch zu Fehlreaktionen wie z.B . der Auslösung von Autoimmunerkrankungen kommen.

Die immer wieder geäußerte Befürchtung, dass Allergien durch Impfungen gefördert werden ist widerlegt.

Kombinationsimpfstoffe werden entgegen oft geäußerten Meinungen meist hervorragend vertragen und belasten das kindliche Immunsystem nicht zu sehr. Die Kinder werden weniger oft gepiekst und erhalten so auch weniger Konservierungs- und Hilfsstoffe (Adjuvantien).

Insgesamt sind in den heutigen Impfstoffen viel weniger Konservierungsstoffe enthalten als in den Impfstoffen vor etwa 20 Jahren oder früher, obwohl die Zahl der Impfungen zugenommen hat.

 

Impfschäden:

Es wird immer wieder von Impfschäden gesprochen. Gemeint sind damit bleibende Schäden, z. B. Lähmungen oder andere bleibende schwere Gesundheitsschädigungen. Viele der früheren Impfschäden gehen noch auf die nebenwirkungsreiche Pockenimpfung oder auf den alten Keuchhustenimpfstoff zurück.

 

Die von uns empfohlenen Impfungen:

 

ab  2 Monaten:

 

Diphterie, Tetanus (Wundstarrkrampf) und Polio (Kinderlähmung), Keuchhusten (Pertussis), Hib-Hirnhautentzündung und Hepatits B (Sechsfach Impfstoff) + Pneumokokkenimpfung:

Die ersten 3 Impfungen sind für die Gesundheit Ihres Kindes und der Bevölkerung wichtig und seit Jahrzehnten in vielen Millionen Fällen gut vertragen worden. In Einzelfällen wurden bei der Impfung gegen Tetanus/Diphterie allergische Schockreaktionen oder Erkrankungen der Nerven (Entzündungen, Lähmungen) der Nieren, Entzündungen der Blutgefäße oder Blutbildveränderungen beobachtet. Nach der Grundimpfung ist eine Auffrischung mit ca. 6 Jahren und dann alle 10 Jahre vorgesehen. Polio Auffrischungen sind ab 18 Jahren nicht mehr nötig (nur bei besonderer Gefährdung, z.B. durch Reisen etc.). 

Hintergrund:

Alle drei Krankheiten sind schwer behandelbar und führen auch mit optimaler medizinischer Betreuung häufig zum Tode oder bleibenden Schäden. Während Tetanus nach wie vor bei jeder banalen Verletzung oder Wundinfektion auftreten kann, sind Diphterie und Polio dank der Impfung schon sehr selten geworden. Noch besser wäre es jedoch, wenn es diese Krankheiten und damit unnötige Todesfälle gar nicht mehr gäbe. Helfen Sie mit!

 

Keuchhusten (Pertussis) Impfung:

Seit über 20 Jahren wird bei uns in Deutschland ein verbesserter Impfstoff verwendet, so dass die früher bekannten Nebenwirkungen wie vermehrtes Schreien, Krämpfe und Fieber nur noch selten (0,5%) vorkommen. In sehr seltenen Einzelfällen treten schockähnliche Zustände mit Nichtansprechbarkeit auf, die sich folgenlos zurückbilden. Ab dem 6. Lebensjahr wird die Impfung zusammen mit Diphterie und Tetanus aufgefrischt, da der Impfschutz leider nur wenige Jahre anhält. Schwangere sollten sich zum Schutz ihrer kleinen Säuglinge impfen lassen (mit Gynäkologen besprechen).

Antibiotika können den Keuchhusten nur in der frühen Ansteckungsphase verhindern.

Hintergrund:

Der Keuchhusten kann im Säuglingsalter mit lebensbedrohlichen Atemstillständen einhergehen und Lungenentzündungen verursachen. Später ist der Keuchhusten nicht mehr ganz so gefährlich, kann aber recht langdauernd (Wochen bis Monate) und quälend sein und zu einer bleibenden Anfälligkeit der Bronchien führen. Kinder mit Keuchhusten können ihre Geschwister und damit natürlich auch kleine, gefährdete (noch nicht oder noch nicht ausreichend geimpfte) Säuglinge anstecken. Es ist sinnvoll, dass auch Eltern ihren Impfschutz auffrischen, wenn ein kleiner Säugling oder eine gefährdete Person im Haushalt lebt!  Eine Empfehlung zur Impfung im letzten Schwangerschaftsdrittel wird empfohlen! Auch ältere Menschen übertragen oft Keuchhusten, ohne es zu wissen. Eine gut wirksame Behandlung für den Keuchhusten gibt es nicht.

 

Hib (Hämophilus influenzae Typ b) Bakterien Impfung (Hirnhautentzündung, Kehldeckelentzündung):

Sie wird seit Ende der achtziger Jahre bei allen Kindern empfohlen. Vor Zeiten der Impfung sind jedes Jahr in Deutschland ca. 1600 Kinder an einer HIB Hirnhautentzündung erkrankt. Auch die lebensgefährliche Kehldeckelentzündung kam noch häufig vor. Durch die Impfung wurde die Zahl erfolgreich auf nur noch ca. 50 Erkrankungsfälle/Jahr reduziert. Gelegentlich kann es zu vorübergehender Schwellung oder Schmerzen, Fieberkrampf, in Einzelfällen zu allergischen Reaktionen kommen.

Hintergrund:

Hib Bakterien kommen in unserer Umgebung häufig vor und verursachen meist nur Erkältungskrankheiten, Mittelohrentzündungen etc. Im Laufe des Lebens bilden wir durch den unvermeidlichen Kontakt mit Hib Bakterien Abwehrstoffe, die uns auf natürliche Weise schützen. Deshalb ist die Impfung auch ab dem Alter von 5 Jahren in der Regel nicht mehr nötig. Manchmal laufen diese Infektionen jedoch gefährlich in Form einer Hirnhautentzündung oder einer Kehldeckelentzündung ab. Besonders gefährdet sind Säuglinge. Deshalb macht es auch keinen Sinn, die Impfung unnötig rauszuschieben! Die Behandlung einer Hib Infektion mit Antibiotika ist zwar möglich, kann aber trotzdem Todesfälle oder bleibende Behinderungen nicht immer sicher verhindern.

 

Hepatitis B (infektiöse Gelbsucht Typ B) Impfung:

Die Impfung wird seit vielen Jahren für alle Kinder und Jugendlichen empfohlen (schon ab dem Säuglingsalter) und in der Regel sehr gut vertragen. Ab 18 Jahren wird die Impfung nicht mehr von den Krankenkassen bezahlt. Sie ist entweder in einem Sechsfachimpfstoff oder einzeln (oder auch in Kombination mit Hepatitis A ab 1 Jahr) verfügbar.

Vereinzelt kann es zu einer Erhöhung der Leberwerte, in Einzelfällen zu allergischen Reaktionen kommen. Sehr selten wurde über neurologische Störungen oder Erkrankungen anderer Organe berichtet.

Hintergrund:

Hepatitis B ist eine virusbedingte Entzündung der Leber, welche selten akut lebensgefährlich verläuft aber chronisch werden kann (bei Erwachsenen bei ca. 10%, Kinder häufiger) und nach jahrelangem Verlauf zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen kann. Die Erkrankung ist häufig, die Dunkelziffer hoch, da die Erkrankung auch schleichend und unbemerkt verlaufen kann. Es gibt also viele Menschen, die nichts von ihrer Erkrankung wissen. Sie wird vor allem durch Kontakt mit Blut und durch Geschlechtsverkehr übertragen.

Letzteres ist auch der Grund, warum die Impfung spätestens im Jugendalter durchgeführt werden sollte. Nach jetzigem Wissensstand sind aufgrund von Besonderheiten des Krankheitsverlaufs nach der Grundimpfung (3 mal) keine weiteren Auffrischungen vorgesehen (nur bei besonderer Gefährdung nach Blutkontrolle). Von einer mindestens 20-jährigen Schutzdauer (wahrscheinlich deutlich länger) kann ausgegangen werden.

Sie wird zweckmäßigerweise im Säuglingsalter mit den anderen Impfungen durchgeführt (6 fach Impfstoff), kann aber wegen des anfänglich geringen Erkrankungsrisikos im Kindesalter auch in die Schulzeit verschoben werden.

 

Pneumokokken Impfung:

Seit 2006 wird die Pneumokokkenimpfung von der ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Kinder bis 2 Jahre empfohlen. Sie kann neben den anderen Impfungen (5fach oder 6fach) zeitgleich mit einem zweiten Pieks durchgeführt werden. Häufig kann Fieber oder vorübergehende Allgemeinreaktionen, Reaktionen an der Impfstelle, gelegentlich Erbrechen/Durchfall, selten allergische Reaktionen, Fieberkrämpfe, oder vorübergehende Zustände mit verminderter Ansprechbarkeit auftreten.

Hintergrund:

Pneumokokken sind Bakterien, die vor allem bei sehr kleinen Kindern (1. und 2. Lebensjahr) und bei älteren Menschen schwere Infektionen verursachen können.

Sie haben manche Gemeinsamkeiten mit den oben erwähnten Hib Bakterien. Neben leichteren Infektionen (zB. Mittelohrentzündung) verursachen Pneumokokken ähnlich wie Hib (s.o.) Hirnhautentzündungen (Meningitis) und Lungenentzündungen. Man rechnet mit ca. 200 schweren Pneumokokkeninfektionen bei Kindern im Jahr in Deutschland (vgl. 1600 bei Hib). Ca. 20 Todesfälle und etwa ebensoviele Behinderungen sind die Folge. Ca. 2/3 davon könnten durch die Impfung verhindert werden.

 

Schluckimpfung gegen Rotaviren:

Die erste Schluckimpfung gegen Rotaviren sollte im Alter von 6 Wochen bis zu  12 Wochen durchgeführt werden. Sie schützt vor Durchfall und Brechdurchfall durch Rotaviren, einem der häufigsten Auslöser dieser Erkrankung.

Als Nebenwirkung treten sehr häufig Appetitverlust und Reizbarkeit auf. Häufig auch andere vorübergehende Magen-Darm Symptome wie z.B. Durchfall. Andere Nebenwirkungen sind selten. Die potentiell gefährliche Darmeinstülpung (Invagination) kommt nach der Impfung etwas häufiger vor als ohne Impfung, ist aber insgesamt selten. Anzeichen hierfür können sein: heftige kolikartige Bauchschmerzen, Erbrechen oder himbeergeleeartige Stühle.  In Frankreich wurde dieses Risiko höher bewertet und die Impfung ausgesetzt. Diese Komplikation ist bei jüngeren Kindern seltener , deshalb empfehle ich, wenn sie diese Impfung wünschen, möglichst schon mit 6 -8 Wochen  zu beginnen.

Hintergrund:

Die Impfung wird von der ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen. Lebensgefährliche Verläufe von Rotaviruserkrankungen sind bei uns Raritäten, weil die schweren Verläufe gut im Krankenhaus behandelt werden können. In den allermeisten Fällen kann die Erkrankung auch zuhause behandelt werden.

 

Meningokokken (Hirnhautentzündung) Impfung:

Die Impfung gegen Meningokokken Der Untergruppe C wird von der STIKO  (ständige Impfkommission) für alle Kinder und Jugendlichen von 1 - 18 Jahren empfohlen.

Die Impfung wird gut vertragen und muss nur ein Mal durchgeführt werden.

Auch hier geht es um Hirnhautentzündungen vergleichbar den Pneumokokken oder Hib. Es traten vor  Einführung der Impfung ca. 80-90 Fälle  durch Meningokokken C in Deutschland im Jahr auf. Davon ca. 10 Todesfälle im Jahr. Seit die Impfung 2006 eingeführt wurde, sind die Erkrankungen um über 70% zurückgegangen.

Die Impfung wird einmalig ab 1 Jahr empfohlen.

Für nicht geimpfte Kinder kann sie jederzeit bis zum 18. Lebensjahr nachgeholt werden. Nach jetzigem Kenntnisstand beträgt der Impfschutz mindestens 5 - 10 Jahre. Es können Fieber, Allgemeinreaktionen, örtliche Reaktionen, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Erbrechen/Durchfall vorübergehend auftreten. Sehr selten sind allergische Reaktionen, Fieberkrämpfe in Einzelfällen.

Es gibt auch eine Impfung die nicht nur Meningokokken C sondern die Untertypen A, C, W und Y abdeckt, d.h. besserer Schutz. Diese Impfung wird von vielen Kassen erstattet. Ich halte Sie für sinnvoll (anstatt Meningokokken C alleine). Sprechen Sie uns bei Interesse an und fragen Sie bei Ihrer Kasse wegen der Erstattung nach.

Seit einigen Jahren ist auch die Impfung gegen Meningokokken  Typ B Hirnhautentzündungen zugelassen, die noch etwas häufiger vorkommen. 

Seit Januar 2024 wird diese Impfung auch von der ständigen Impfkommission  (STIKO) für alle Kinder bis 5 Jahre empfohlen!

Die Kostenerstattung durch die Krankenkassen ist aktuell noch nicht geklärt, aber in den nächsten Monaten zu erwarten.

 

 

Masern, Mumps , Röteln  und Windpockenimpfung:

Da die Kinder gegen diese Erkrankungen im ersten Lebensjahr meist durch mütterliche Abwehrstoffe noch gut geschützt (nicht ganz so gut bei Windpocken) sind, kommen diese Impfungen etwas später. Gelegentlich kann (in ca. 10%) meist 5 - 10 Tage nach der Impfung Fieber, seltener auch ein leichter Ausschlag als Ausdruck von Impfmasern auftreten. Dies ist in der Regel nach 2 Tagen besser und kann mit Fieberzäpfchen gemildert werden, falls es dem Kind dabei nicht so gut geht. Gelegentlich kann eine Schwellung der Ohrspeicheldrüse, Gelenkbeschwerden oder eine vorübergehende Hodenschwellung auftreten., Fieberkrämpfe und allergische Reaktionen sind sehr selten. Ebenfalls sehr selten Blutbildveränderungen oder neurologische Symptome.

Wir empfehlen die Impfung mit ca. 11 Monaten (U6). Die Impfung ist zweimal erforderlich, frühestens kann die zweite Impfung 4 Wochen nach der ersten Impfung erfolgen. In Deutschland gibt es eine Masernimpfpflicht für Kinder, die Gemeinschaftseinrichtungen besuchen!

Hintergrund:

Masern kann durchschnittlich in einer von ca. 1500 Masererkrankungen eine Gehirnentzündung verursachen, die bleibende Hirnschäden hinterlassen kann und in ca. einem Drittel der Fälle zum Tode führt. Eine Masernepidemie in Süditalien (Sommer 2002) hatte zwei Todesopfer gefordert. 2006 gab es einen großen Masernausbruch in Nordrhein-Westfalen. Masern sind also nicht immer nur eine harmlose Kinderkrankheit, sondern können, wenn auch selten, sehr gefährlich verlaufen. Eine andere seltene Komplikation von Masern ist eine spezielle Form der Gehirnentzündung (SSPE), die immer tödlich verläuft. Mumps kann neben der bekannten Hodenentzündung auch eine Hirnhautentzündung verursachen , die zwar meist glimpflich verläuft, aber selten Taubheit oder sonstige Schäden hinterlassen kann. Röteln, normalerweise eher harmlos, können ungeborene Kinder in der Schwangerschaft schwer schädigen. Da diese Krankheiten nur von Mensch zu Mensch übertragen werden, kann sich die Krankheit nicht mehr gut ausbreiten, wenn viele Menschen, also auch die Jungen geimpft sind. Eine gute Behandlung gibt es nicht!

Die Windpocken-(Varizellen)impfung wurde bei uns früher nur für gefährdete Patienten (z.B. Immunschwäche, sehr schwere Neurodermitis, Patienten mit einer Immunschwäche in der Umgebung des Kindes, schwere chronische Erkrankungen) und für Jugendliche oder Erwachsene, die noch keine Windpocken hatten (insbesondere Frauen mit Kinderwunsch) empfohlen, da die Windpocken im Erwachsenenalter schwerer verlaufen und (selten) das ungeborene Kind schädigen können.

Jedoch treten auch bei gesunden Kindern selten schwere Windpockenkomplikationen (noch seltener als beispielsweise Masernkomplikationen) auf (Schlaganfälle, Gehirnentzündungen, schwere Hautinfektionen)

Geimpfte Kinder erkranken gelegentlich trotz Impfung, dann allerdings in der Regel nur leicht.

Die Impfung wird für alle Kinder zweimal (z.B. zusammen mit der Masern Mumps Rötelnimpfung mit 11 Monaten(U6)) empfohlen.

 

Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs (HPV= humanes Papillomavirus) und andere durch HPV ausgelöste Krebsarten (Penis, Anus, Mandeln etc):

Die Impfung wird in Deutschland für alle Mädchen und Jungen von 9 - 17 Jahren empfohlen. Die Impfung sollte möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr durchgeführt werden. Wenn mit der Impfung vor dem 15. Geburtstag begonnen wird, muss sie nur 2 x , später 3 x erfolgen.

Sie wurde inzwischen weltweit viele zigmillionenmal geimpft.

Schwerwiegende bleibende Impfschäden sind bislang nicht nachgewiesen. Rel. häufig ist mit Fieber, Rötung, Schmerzen an der Impfstelle zu rechnen (10%). Gelegentlich Kopf-, Muskel-, oder Gliederschmerzen, sehr selten Juckreiz, Asthma, Nesselsucht, Ohnmacht.

Hintergrund: Humane Papillomaviren (HPV) sind die erwiesenen Auslöser des Gebärmutterhalskrebses. Bei Männern können sie das Peniskarzinom mit auslösen. Auch andere Krebsarten wie das Analkarzinom oder Krebserkrankungen im Mund- Halsbereich können durch HPV Viren mit ausgelöst werden. Die Infektion erfolgt durch Geschlechtsverkehr und ist häufig. Wenige Frauen erkranken ca. 10 Jahre später an Gebärmutterhalskrebs, in Deutschland etwa 4000 pro Jahr. Die Impfung deckt theoretisch 80-90 % der Krebsviren ab. Vorsorgeuntersuchungen werden also weiterhin notwendig sein. Auch ist bei geimpften Frauen mit weniger verdächtigen Befunden bei der Krebsvorsorge zu rechnen und damit auch mit weniger diagnostischen Eingriffen (in Deutschland ca. 100.000 sog. Konisationen/Jahr).

Fazit: Die Impfung schützt nicht komplett aber immerhin zu einem großen Teil und wird gut vertragen. Wir empfehlen die Impfung.

 

 

Spezielle Impfungen, die nicht für alle Kinder empfohlen werden ("Kann" Impfungen):

 

FSME Impfung (Frühsommermeningoenzephalitis = "Zeckenimpfung", engl. TBE, tick borne encephalitis):

Der Raum München gehört inzwischen zu den gefährdeten Gebieten, alle Landkreise in Bayern (bis auf Stadt Augsburg) sind derzeit Risikogebiete.  Schwere Erkrankungen sind bei Kindern seltener als bei Erwachsenen. Wir empfehlen die Impfung ab etwas 3 Jahren bei häufigen Aufenthalten in der Natur (Wiesen und Wälder). Die Impfung wird in der Regel sehr gut vertragen. Die Impfung schützt nicht gegen die häufigere Borreliose.

 

Grippeimpfung:

Die Impfung wird dringend nur für chronisch kranke Kinder und ältere Menschen (ab 60) empfohlen. Da die Grippeviren sich von Jahr zu Jahr verändern, muss jeden Herbst neu geimpft werden. Kinder mit Eiallergie sollen die Impfung nicht erhalten. Im Einzelfall wird die Impfung auch für nicht besonders gefährdete Kinder auf Wunsch gerne von uns durchgeführt. Bei kleineren Kindern muss im ersten Jahr 2 Mal geimpft werden.

 

Reiseimpfungen:

Über spezielle Reiseimpfungen sollten Sie sich am besten individuell beraten lassen.

(Typhus, Hepatitis A, Meningokokken, Gelbfieber, jap. Enzephalitis, Tollwut etc.).

Vergessen Sie nicht, dass gerade vor Reisen in ferne Länder die bei uns empfohlenen Impfungen zunächst auf den neuesten Stand gebracht werden sollten.

 

 letzte Änderung 1 2024