Fluoridprophylaxe und Zahnpflege

 

 

Da in den meisten Teilen Deutschlands (wie auch in München) das Trinkwasser nur einen sehr geringen natürlichen Fluoridgehalt (weniger als 0,3 mg/l) aufweist, sollte zum Schutz der Zähne zusätzlich Fluorid angeboten werden.

 

Nach dem heutigen Kenntnisstand ist in der empfohlenen Dosis (s.u.) weder ein Schaden für den Zahnschmelz (Fluorose = weißliche Schmelzflecken) noch irgendwelche sonstigen Schäden für den Körper zu erwarten (z.B. erhöhte Knochenbrüchigkeit oder ähnliches).

 

Der Nutzen von Fluoriden zur Verhütung von Karies ist dagegen gut belegt!

 

Ich empfehle ab Beginn ein Kombinationspräparat aus Vitamin D (500 I.E. täglich) und 0,25 mg Fluorid (z.B. Zymafluor D500, D-Fluoretten 500 oder Fluor-Vigantoletten 500) .  Wenn in den ersten Monaten kein fluoridhaltiges Präparat gegeben werden soll, halte ich diese Entscheidung für vertretbar.

Ab der Einführung von fluoridhaltiger Zahnpasta (siehe unten) genügt die Gabe eines ausschließlichen Vitamin D Präparates

 

Da nach neueren Erkenntnissen Vitamin D nicht nur in der Rachitisprophylaxe eine Rolle spielt, sondern auch für zahlreiche andere Krankheiten vorbeugend wirksam sein kann, empfehlen wir derzeit die Gabe des Vitamin D Präparats für etwa 1 1/2 Jahre. Danach ist keine Tablettengabe mehr erforderlich.

 

Die Verwendung von fluoridiertem Speisesalz in der Familie wird empfohlen.

 

Bei erhöhtem Kariesrisiko sind evtl. zusätzliche Fluoridierungsmaßnahmen zu erwägen. Dies muss im Einzelfall mit einem Kinderzahnarzt besprochen werden.

 

Am wichtigsten ist die Zahnpflege ab den ersten Zähnen mit einem dünnen Film ("reiskorngroß")  Zahnpasta (ca. ab 1 Jahr), 2 x täglich, ab 2 Jahren mit einem "erbsgroßen" Stück Zahnpasta 2 x täglich. Es sollte nicht mehr Zahnpasta verwendet werden, da diese im Kindesalter oft verschluckt wird und deshalb die Fluoridzufuhr im Einzelfall zu hoch werden kann. Bei den angegebenen Mengen bewegen Sie sich auf der sicheren Seite.

 

Als Zahnpasta sollte eine Kinderzahnpasta (1000 ppm Fluoridgehalt) und keine Erwachsenenzahnpasta (erst ab 6) genommen werden (geringerer Fluoridgehalt).

 

Die Fluoridprophylaxe kann und soll natürlich regelmäßiges Zähneputzen und eine vernünftige Ernährung (wenig Süßigkeiten, vor allem kein süßes Betthupferl) nicht ersetzen. Zucker ist der Hauptfeind unserer Zähne. Das Zähneputzen beginnt 2 mal täglich, sobald die ersten Zähne da sind mit einer weichen, altersgerechten Kinderzahnbürste.

 

Besonders gefährlich ist ein Dauernuckeln an der Tee- oder Saftflasche!

 

 

letzte Änderung  5 2022